Bio-Schweine-Freilandhaltung

Bio-Schweine-Freilandhaltung

Ein nebliger Samstagmorgen gegen 7 Uhr irgendwo in Norddeutschland. Auf einer riesigen mit Maschendraht eingezäunten Fläche stehen dutzende kleiner Wellblechhütten. Eine leichte Duftmischung aus Mist und nassem Gras liegt in der Luft. Von überall vernimmt man ein freudiges Gequike gemischt mit feuchtem Schmatzen.
Schon bald taucht ein Schlepper mit Frontlader und Kipper auf. Es ist Bauer Callis, der die Futtertröge auffüllen muss. Schnell ist der Schlepper von vielen kleinen Ferkeln umgeben, die neugierig alles mögliche versuchen anzuknabbern, selbst vor den Reifen machen sie keinen Halt, jedoch hinterlassen sie keine Schäden. Callis steigt aus um die Futtertröge zu befüllen. ,,Das sind die Jüngsten die bereits ohne ihre Mutter leben.Sie bekommen eine andere Futtermischung als die großen später. „,sagt er. Die Befüllung der Futtertröge nimmt einige Zeit in Anspruch aber das freudige Geschmatze und Gequieke ist es wert. Schon bald geht es zu den Großen weiter. Dort muss zunächst der Futtertrog gereinigt werden bevor das neue Futter gefüttert werden kann. Als auch diese Arbeit getan ist überprüft Callis jede der Wassertränken auf Funktion und spült sie gegebenenfalls durch. Es ist wichtig, dass jede einzelne der Tränkstellen funktioniert, denn Schweine sind ,,Gewohnheitstiere“. Sie benutzen stets die selbe Tränke. Wäre also diese defekt müssten sie einen weiteren Weg zum Wasser zurücklegen. Dieser nicht erheblich längere Weg könnte sie jedoch bereits vom Trinken abhalten. Deshalb ist bei dieser Arbeit äußerste sorgfalt geboten. Callis sagt:,, Lieber einmal zu viel spülen als verschmutzte Tränken. Das gibt zwar etwas Matsch rundrum aber Schweine lieben ja bekanntlich Matsch.“ Als auch diese Arbeit getan ist, schnappt sich Callis sein Quad und kontrolliert die acht Kilometer Zaun. Hierzu nutzt er die grünen Wege zwischen der inneren und der äußeren Einzäunung. Dieser Zwischenraum ist Pflicht, da die Schweine auf Grund der Seuchengefahr keinesfalls Kontakt mit Wildtieren haben dürfen. Nach dieser etwas langweiligen, aber notwendigen Arbeit ist erstmal Mittagspause. Die wohlverdiente Mittagspause wird jedoch nach relativ kurzer Zeit unterbrochen. Der Lkw, der einen Teil der Tiere zum Schlachter bringt, ist da. Die abzuholenden Tiere wurden bereits am Vortag von Callis in ein extra Gehege gesperrt. Von dort aus werden sie nun auf den Lkw getrieben. Hierbei sollte man sich Zeit lassen, denn, wenn die Tiere gestresst sind, bricht Chaos aus und dies wirkt sich anschließend auf die Fleischquallität aus. Als schlussendlich alle Tiere verladen sind, wird erstmal die Mittagspause, die mittlerweile eher zu einem Kaffeetrinken geworden ist, fortgesetzt. Nach der Pause geht es ans Einstreuen der Hütten. Hierzu nimmt Callis seinen Frontladerschlepper und hebt die Hütten kurzerhand hoch, verteilt etwas neues Stroh auf der Fläche und setzt sie wieder ab. Danach geht es auch schon weiter mit der abendlichen Fütterung, diesmal bekommen die Schweine jedoch eine Art Getreidebrei mit hartem Brot und etwas Karotten drin. Das Brot stammt von Bäckereien aus dem Umkreis. Als auch die abendliche Fütterung beendet ist, ist auch bereits die Sonne hinter dem Horizont verschwunden und der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Nach 10 Stunden Arbeit und nur einer kurzen Pause ist auch Callis am Ende für heute.

Bildquelle: https://www.topagrar.com/schwein/news/asp-oesterreich-richtet-schutzzone-ein-9525871.html


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